Nofrontiere

40 dag Fleisch

Von den Rinderherden des Mittelalters über die Schlachthöfe und vegetarischen Restaurants des 19. Jahrhunderts bis zu aktuellen Tierwohldebatten: Die rund 40 dag schwere Publikation von Jakob Lehne und Sarah Pichlkastner bietet neue Perspektiven auf Wien und blickt dabei über den Tellerrand hinaus. Sie ist im Rahmen der Sonderausstellung Fleisch im Wien Museum entstanden.

Das grafische Konzept übersetzt das Spannungsverhältnis von Tieren als natürliche Lebewesen und Fleisch als industrialisiertes Produkt in Bild und Layout: eine natürliche Ordnung von Fotos treffen auf ein strenges Layoutraster, hochwertiges mattes Volumenpapier trifft auf industriell gefertigtes glänzendes Fleischwickelpapier. Eine reduzierte Typografie, angelehnt an industrielle Etiketten, verweist auf die Logik der Massenverarbeitung. Materialität und Gewicht – rund 40 dag – machen das Thema physisch greifbar. Eine offene Schweizer Broschürbindung setzt zusätzlich gestalterische Akzente mit inhaltlichem Bezug. Die Gestaltung schafft ein eigenständiges Narrativ – weit über die Erzählung der Ausstellung hinaus.